Über viele Jahre war es nur wenigen vergönnt, die hochkarätigen internationalen Werke aus der Sammlung Reinhard Ernst zu sehen. Seit Juni 2024 ist das neue Museum Reinhard Ernst (mre) in Wiesbaden eröffnet – und so wird dieses Vergnügen nun allen Interessierten zuteil.
Sechzig Meisterwerke aus der Sammlung des Wiesbadener Unternehmers und Stifters Reinhard Ernst sind in der Eröffnungsausstellung Farbe ist alles! zu sehen. Das mre ist das zehnte Museum des kurz vor der Eröffnung verstorbenen japanischen Pritzker-Preisträgers Fumihiko Maki und sein einziges in Europa.

Gesamtkunstwerk mre

Dr. Oliver Kornhoff, Direktor des Museums Reinhard Ernst, sagt: „Die bauliche und die künstlerische Gestaltung des Museums gingen Hand in Hand. Das Ergebnis ist ein Gesamtkunstwerk, bei dem sich Architektur, Malerei, Installation, Glaskunst und Skulptur vereinen, um erlebbar zu machen, dass die abstrakte Kunst heute aktueller ist denn je.“
Schon beim Schlendern durchs Museumsfoyer können Besucher:innen des mre viel Kunst sehen. Im Innenhof begrüßt die dreiteilige Skulptur Buscando la Luz III von Eduardo Chillida die Ankommenden. Die aufsehenerregenden Arbeiten von Bettina Pousttchi, Katharina Grosse und Karl-Martin Hartmann im Foyer sind speziell für das mre entstanden. Im Untergeschoss und im ersten Obergeschoss inspirieren Werke von Claudia Walde und Tony Cragg, die ebenfalls für das Museum Reinhard Ernst geschaffen wurden.

Erste Sammlungspräsentation Farbe ist alles!

Unter dem Titel Farbe ist alles! zeigt die erste Sammlungspräsentation besondere Höhepunkte in der Geschichte der Abstraktion nach 1945 auf – und zwar in den USA, in Japan und in Europa. 60 Meisterwerke aus der Sammlung Reinhard Ernst illustrieren die bahnbrechenden Veränderungen in der Malerei. In den großzügigen und eleganten Räumen von Fumihiko Maki sind raumgreifende Arbeiten u.a. von Friedel Dzubas, K.O. Götz, Toshimitsu Imai, Helen Frankenthaler, Robert Motherwell, Judit Reigl, Tōkō Shinoda, Pierre Soulages, Frank Stella und Fred Thieler zu sehen.

Sonderausstellung Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur

Die erste Sonderausstellung Fumihiko Maki – Maki and Associates: Für eine menschliche Architektur ist dem 1928 geborenen Architekten gewidmet. Sie zeigt Modelle einiger der herausragenden Projekte des Pritzker-Preisträgers, darunter des Towers 4 World Trade Center in New York. Weiterhin werden seine Museumsbauten vorgestellt, zu denen das Aga Khan Museum in Toronto (Fertigstellung 2014), das Yerba Buena Center for the Arts in Kalifornien (1993) und das National Museum of Modern Art Kyoto (1986) gehören. Das Museum Reinhard Ernst fügt sich als zehnter Museumsbau in diese hochkarätige Reihe ein.

Über die Reinhard und Sonja Ernst-Stiftung

Das Museum Reinhard Ernst (mre) wurde ausschließlich mit Mitteln der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung errichtet. Die Baukosten belaufen sich auf über 80 Millionen Euro. Die Stiftung trägt darüber hinaus die Kosten für den laufenden Betrieb und den Erhalt des Museums. Das Grundstück an der Wilhelmstraße 1 wurde von der Stadt Wiesbaden für 99 Jahre im Rahmen eines Erbpachtvertrags zur Verfügung gestellt.
Die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung fördert Werte im Sinne des Stifterpaares. Diese Werte spiegeln sich in Kunst und Kultur sowie an Orten des Zusammenlebens und des Lernens wider. Die Gründer der Stiftung wollen ihre Zuwendungen, ihr Engagement und ihre Netzwerke möglichst effektiv für die Gemeinschaft einsetzen. Diese Gedanken verwirklicht die Stiftung in ausschließlich eigenen Projekten. Beispiele sind das „Haus der Hoffnung“ im japanischen Natori, das für viele Kinder und alte Menschen nach der Tsunami-Katastrophe 2011 zur Begegnungsstätte wurde, und das Musikschulhaus in Eppstein. Unter den denkmalgeschützten Gebäuden zeigt u.a. der Walderdorffer Hof in Limburg an der Lahn, worauf es den Stiftern ankommt.

Weitere Details zum Museum Reinhard Ernst finden Sie hier.